Erinnerungen an Ochsenrennen in Wildenwart

In Wildenwart sind die Ochsen los. Am Faschingssonntag 23. Februar pünktlich um 13 Uhr ist der Start zum ersten Vorlauf des dritten internationalen Ochsenrennens auf der Rennbahn an der Wildenwarter Kirche. Nach dem Rennen treffen sich dann alle Teilnehmer und Zuschauer um 20 Uhr zum Ochsenball im Feuerwehrhaus. Die Rennstrecke unterhalb des Röselsberges ist bereits abgesteckt, jetzt warten alle auf Frost und Schnee, damit die Trainingsläufe frühzeitig auf der Bahn beginnen können.


„Obama“ mit Jockey Sepp Braun aus dem Rennstall vom Braun in Weisham war vor zehn Jahren der schnellste Ochs von Wildenwart. Souverän gewann er damals den Siegerkranz beim zweiten internationalen Wildenwarter Ochsenrennen. Gut 2500 Zuschauer säumten trotz winterlicher Kälte und einigen Schneeschauern die Rennbahn an der Wildenwarter Kirche. Sie bekamen sehr unterschiedliche sportliche Leistungen geboten. Während der spätere Sieger Obama seinen Vorlauf souverän gewann und von vorne herein allen Ehrgeiz zeigte, nahmen es einige andere, zur großen Belustigung der Zuschauer, mit dem Rennen und der sportlichen Pflicht nicht so genau. Nusso, Leo und Bertl die drei letztplazierten betrachteten intensiv die tief verschneiten Berge und nahmen lieber Kontakt zu den vielen maskierten Zuschauerinnen auf, als sich beim Rennen allzusehr zu strapazieren. Alles Zureden und Anstacheln der Zugtiere vor den abenteuerlichen Gefährten half nichts: wenn Homer, Heinz-Rüdiger und Kurbe nicht wollten, dann ging für ein paar Minuten gar nichts. Nusso brachte es gerade einmal auf eine Wegstrecke von gut zehn Metern, das reichte bei einer Rundenlänge von 203,57 Metern natürlich nicht aus und brachte ihm den letzten Platz ein.

Zehn Ochsen (und ihre Besitzer) nahmen teil. Mit phantasievollen Kostümen – Hörner waren für Ochs und Fahrer als Dienstbekleidung fast Vorschrift – glänzten die Fahrer. Auch bei den Zuschauern war zumeist eine dem Anlass angemessen Maskierung als Ochs und Kuh angesagt, Hauptsache alle waren warm angezogen, denn nicht einmal der reichliche Glühwein konnte die vielen verfrorenen Nasen auftauen.